Chancen für Kliniken
Krankenhäuser stehen unter Druck. Sie müssen attraktive Bedingungen bieten, um neue Leute zu gewinnen und die Besatzung an Bord zu halten. Doch die Pandemie verschärft den Fachkräftemangel: Die Krise treibt vor allem Pflegende aus dem Beruf.
Was also tun? Lediglich länger auf den Systemwandel warten und politische Kurswechsel fordern? Oder jetzt den Mut haben, im eigenen Handlungsbereich schonmal neue Wege zu gehen?
Hier liegt eine Chance: Heute die Spielräume vor Ort finden, nutzen und gestalten. Vielleicht nur ein bisschen, vielleicht ein bisschen mehr. Denn Selbstwirksamkeit, Mitgestaltung und interdisziplinäre Innovation sind auch in Krankenhäusern möglich – es wird höchste Zeit, starre Hierarchien und hermetische Silos zu hinterfragen. Elemente aus New Work können dabei unterstützen.
Schon kleine Interventionen können einen Impuls in die richtige Richtung geben - gemeinsam finden wir heraus, welcher Schritt der erste sein kann.
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Warum nicht mal die Customer bzw. Patient Journey gemeinsam mit Verwaltung, Pflege und Medizinern in den Blick nehmen?
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Das heterogene Thema Führung offen angehen und dabei auch nach der Perspektive der Geführten fragen?
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Mal die Erfolgsgeheimnisse der Abteilung genauer anschauen, die niedrige Krankenstände und geringe Fluktuation hat?
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Das Employer Branding-Konzept der Klinik als Zukunftswerkstatt co-kreativ aufsetzen?
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Das mittlere Management mit leicht zu lernenden, hocheffektiven Kollaborations- und Kreativmethoden wie Liberating Structures bekannt machen?
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Oder beziehungsorientierte Netzwerk-Lernerlebnisse wie Working out Loud einführen?
Mehr Mut,
mehr Spielraum.
Ich will Mut machen.
Und begleite, berate und unterstütze alle Gestalter:innen im Krankenhaus, die nicht länger darauf warten wollen, dass die Politik Probleme löst. Die Spielräume finden, zeigen und mit Leben füllen möchten.
Für Freude an der Arbeit, für bessere Stimmung in den Teams, für mehr Durchlässigkeit der Barrieren zwischen Abteilungen oder Berufsgruppen -
kurz: für ein verantwortliches, wertschätzendes Miteinander.
Wie genau?
So zum Beispiel.
„Verwaltung, Pflege und Medizin agieren bei uns wie drei getrennte Einheiten, wir ziehen gefühlt nicht an einem Strang. Wie können wir uns auf ein gemeinsames Ziel einschwingen?“
Workshop
Patientenreise
Vertreter aller Berufsgruppen und Hierarchien schauen gemeinsam auf die Reise des Patienten durch ihre Klinik. Ordnen ihre Prozesse zu. Entdecken Patienten-Personas (Typen), um besser zu verstehen. Und fangen an, mitein-ander wirksam zu werden: Der Chefärztin wird klar, wo der Personaler indirekt beteiligt ist. Marketingfrau und Pfleger kommen ins Gespräch über Themen für den nächsten Blogartikel. Oder alle zusammen stellen fest, dass die Pflegeausbildung mehr Verknüpfung gebrauchen könnte und der ITler hat dazu eine Idee…
„Um die Kolleg:innen im Team so einzubinden, dass ihr fachliches und persönliches Potenzial voll wirken kann, braucht es leicht anwendbare flexible Moderationstools. Was tun?“
Fit für die Neue Arbeitswelt
Co-Creation für die Arbeitswelt von morgen: Die Personalreferentin, die Oberärztin und den Stationsleiter befähigen, Spielräume zu schaffen. Methoden für echte und freudvolle Beteiligung aller, die die Expertise jedes einzelnen nutzbar machen. Mit Liberating Structures wird das möglich: Einem Repertoire aus 33 leicht zu lernenden und miteinander kombinierbaren Mikro-Interventionen für die Arbeit in und mit Gruppen.
„Mit Zeitungsanzeigen kommen wir nicht weiter, unser Prämienprogramm, hat nur zu Unmut geführt. Was können wir tun, um als Arbeitgeber positiver wahrgenommen zu werden?“
Attraktive Arbeitgebermarke?
Gerade kleinere Häuser oder Standorte haben kaum Budget für eigene Employer Branding-Kampagnen. Mit einer kompakten Analyse, co-kreativer Ideenfindung und einem pragmatischen Aktionsplan kann ein wirksamer Anfang gelingen: Denn Arbeitgeberattraktitvität beginnt innen, nicht außen.
„Wir gehen regelmäßig über unsere Belastungsgrenze. Schon vor Covid herrschte Fachkräftemangel, jetzt verschärft er sich. Für Teampflege bleibt da einfach keine Zeit.“
Teampflege für Pflege- und Ärzteteams
Klinikteams, die am Patienten arbeiten, können schlecht 3 Tage zum Teambuilding ins Tagungshotel fahren. Sie brauchen also andere Formate, in denen sie sich miteinander austauschen und ihre Teamthemen reflektieren können. Gemeinsam entwickeln wir ein Teamcurriculum mit individuellen Schwerpunktthemen wie Teamwerte, Feedback, Resilienz oder Kommunikation. Und formen dann ein Angebot, das in den Stationsalltag integrierbar ist.
„Unsere monatliche Klinikkonferenz ist die teuerste Veranstaltung der ganzen Organisation. Und gleichzeitig die, die den geringsten Output bringt. Von Spaßfaktor ganz zu schweigen.“
Frischzellenkur für Gremien
In jeder Klinik gibt es eine Fülle von Konferenzen, Jour fixes und Besprechungen. Viele davon sind Zeitverschwendung. Dabei können solche Zusammenkünfte mit modernen Methoden zu überraschend erfrischenden Formaten des Austauschs und der Augenhöhe werden. Mit dem Ergebnis, dass sich Teilnehmer jetzt auf die früher ungeliebte Sitzung freuen und sich auch besser vorbereiten, seit man die Powerpoint-Einbahnstraße bleiben lässt.
„Ich habe das Gefühl, mein Team entgleitet mir. Der Alltag lässt mir keinen Raum für Reflexion – das tut mir nicht gut und meinem Team auch nicht - und am Ende leidet der Patient.“
Reflektionen für Führende
Leitungskräfte in der Klinik sind oft am Limit. Bis zum Hals im Tagesgeschäft – und dabei die quälende Ahnung, dass sich was ändern muss. Nur wo anfangen – wenn weder Budget noch Zeit für Selbsthilfe-Lektüre, Langzeit-Coaching oder Leadership-Programme bleiben? Den ersten Schritt machen! In einer Session zur persönlichen Führungsreflektion arbeiten wir heraus, was im individuellen Führungskontext wichtig ist und wie dieser Fokus am besten wirksam wird. Um dann das Notwendige auf die richtige Weise zu tun.
New Work
Die Welt verändert sich rasend. Sich ständig neu anzupassen, ist anstrengend. Organisationen und Menschen müssen biegsam werden, flexibel und beweglich. In starren Strukturen ist das schwierig: Erfolgreich sind diejenigen, deren Mitarbeitende in ihrer Arbeit finden, was sie wirklich, wirklich wollen.
In der neuen Arbeitswelt verschieben sich Prioritäten:
Statt Gewinn rücken Werte in den Fokus.
Selbstorganisierte Team-Netzwerke lösen steile Hierarchien ab.
Von Zentralismus
zu verteilter Entscheidungs-kompetenz.
Weniger Profile und Positionen als Rollen und Talente sind gefragt.
Es gibt Raum für Experimente, die scheitern dürfen.
Führung setzt auf Empowerment und Ermöglichen.
Community & Events
Im Februar 2021 habe ich mit der Initiative „New Work im Krankenhaus“ ein Netzwerk für Menschen gegründet, die mehr Elemente des Neuen Arbeitens in die Klinik tragen möchten. In der zugehörigen LinkedIn-Gruppe gibt es Impulse, Erfahrungsaustausch, gegenseitige Unterstützung und Inspiration.
Neue Mitglieder aus der Branche sind herzlich willkommen!
Meet up
Regelmäßig veranstalte ich für die Community ein interaktives und partizipatives Online-Meet-up, zu dem alle Interessierten herzlich eingeladen sind.
Nächster Termin: wird bald bekannt gegeben!
Podcasts
In diesen Podcasts war ich zu Gast und durfte dort über meine Lieblingsthemen sprechen.
Bücher & Zeitschriften
Besonders freue ich mich darüber, in diesen beiden aktuellen Erscheinungen zum Thema Neues Arbeiten im Gesundheitswesen mit Beiträgen vertreten zu sein:
Jens Springmann hat mich neulich in sein Meet up Hi, New Work! eingeladen. Es gibt ein Video von meinem Kurz-Impuls zum Thema New Work im Krankenhaus.
Gemeinsam mit Katharina Lutermann (OHA Healthcare) schreibe ich außerdem monatlich die New Work-Kolumne "Schichtwechsel" für die Fachzeitschrift f&w führen & wirtschaften im Krankenhaus.
Stories
Ich baue auf viele Jahre als Kommunikationsspezialistin und systemische Organisations- und Teamentwicklerin, meine Führungserfahrung – und vor allem auf ein profundes Interesse an Menschen und ihren Perspektiven.
Meine ganze Story geht so:
Kommunikationswissenschaft, Soziologie und Kunstgeschichte in München und Madrid studiert. Im Münchner Nachtleben Partys veranstaltet. Ins Agenturleben getaucht, fünf Jahre kreative Markenkommunikation mit allem Pipapo. Dann der Wechsel ins Gesundheitswesen: 10 Jahre leitete ich die Unternehmenskommunikation einer süddeutschen Klinikgruppe. Dabei wachsende Faszination für soziale Dynamiken in Organisationen gespürt. Unit Organisations-entwicklung aufgebaut und Qualifizierung in Systemischer Beratung und Change Management. Jetzt angekommen als Begleiterin von Menschen in Organisationen, weil es auch dort immer um Kommunikation geht.
About
Julia von Grundherr