Im mittelständischen und Start up-Umfeld begegnen mir oft Führungskräfte, die an einen toten Punkt kommen: Bis zum Hals im Tagesgeschäft, Feuer löschen, Löcher stopfen – und dabei eine irgendwie quälende Ahnung, dass sich was ändern muss. Nur wo anfangen – wenn weder Budget noch Zeit für Selbsthilfe-Lektüre, Langzeit-Coaching oder gar umfangreiche Leadership-Programme bleiben? Einen kleinen ersten Schritt tun, ist auch hier die Devise.
Wenden in drei Zügen
Als Einstieg biete ich Klienten mit solchen Fragestellungen gern eine Session zum Personal Leadership Branding an. Das Ziel: Klarkriegen, was einem im Führungskontext wichtig ist und wie dieser Fokus am besten bei den Stakeholdern wirksam wird.
In Schritt 1 nutzen wir Methoden, die im Gegensatz zum kognitiv geprägten Arbeitsalltag den EQ nutzen, z.B. via Bilderkarten oder mit Metaphernarbeit. So kommen wir erstaunlich schnell zu einem Bild davon, wo die größte individuelle Bedeutung verortet ist.
In Schritt 2 schauen wir uns die Personen und ihre Einflüsse an, mit denen die Führungskraft in Beziehung steht – und mit wem und warum die Kontakt- oder Kommunikationsqualität verändert werden sollte.
Die beiden Elemente zusammenzufügen ist schließlich der Job von von Schritt 3: Wie kann der Klient die Interaktion mit seinen Stakeholdern im Sinne seiner zentralen Prinzipien gestalten? Also nicht nur, was muss er tun, sondern auch wie?
Vom Buzzword zur Umsetzung
So brachte eine Klinikgeschäftsführerin ihren Kernwert „integrativ“ auf die Straße, indem sie
- ein dröge gewordenes Führungskräftegremium als Open Space-Format umgestaltete
- ein Reverse Mentoring-Programm auf den Weg brachte
- und sich Zeit für Dialoge mit Mitarbeitern an der Basis fix in den Kalender schrieb
Raus aus der Ohnmacht
Die Effekte solcher Sessions: Erleichterung und Klarheit. Weil man zum einen etwas getan hat gegen das schwelende Gefühl der Unzufriedenheit. Und zum anderen, weil da jetzt eine konkrete Erfolgsroute vor einem liegt, die dabei hilft, die richtigen Dinge auf richtige Weise anzugehen. Um so das ganz persönliche Markenversprechen einzuhalten und wirksamer zu handeln. Als Führungskraft – und vor allem als Mensch.
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