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AutorenbildJulia von Grundherr

Young at heart - Vergangenheit als Ressource (headbanging)


Ich habe ein Schlagzeug geschenkt bekommen. Nach Jahrzehnten an der Geige wollte die innere Drummerin raus. Beim Play-along eines Songs aus dem wilderen Teil meiner Jugend spürte ich: Die Energie, die das Eintauchen in diese Lebensphase freisetzt ist faszinierend. Das wollte ich für meine Workshops nutzen - und einmal den rebellischen Jugendlichen in uns zum Vorschein bringen. Spüren, wieviel Energie in ihm steckte, was er so sagen würde, wenn er uns heute sieht. Ob es vielleicht Gelegenheiten gibt, bei denen wir ein bisschen mehr auf ihn hören könnten.


Zusammen mit Sabrina Schmitz habe ich eine Intervention entwickelt, die das abbildet. Nach dem Intro haben wir zuerst alle zusammen eine Minute den Song gehört, um einzutauchen. Danach die Einladung, sich kurz in so eine rebellische Jugendszene hineinzudenken. Diese danach in 2er-Gruppen miteinander zu teilen, während der jeweils andere bestärkende Fragen stellt. Nach kurzer Reflektion dann Rückkehr in dieselben Paare, mit dem Angebot, eine aktuelle Herausforderung zu skizzieren. Der Partner schlüpft in die Rolle des jugendlichen Ichs und gibt seine Lösungspower weiter. Dann umgekehrt.


Am Ende hatten wir eine neue Kraftquelle entdeckt, 20 strahlende Gesichter, viel Energie für den Tag, eine gnadenlose Spotify-Playlist mit den Lieblings-Jugendsongs der Teilnehmenden und die Erkenntnis, dass der Blick zurück einen Push nach vorne geben kann.


Und einen Ohrwurm.

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